Kirnberger Gedicht
Im Alpenvorland mitt´n drinn´
a klanes Stickl weg von Wien
do is mei Hoamat - Gottseidank
und durt haßt´s Kirnberg a.d.Mank
A liaba Ort, net klan, net z´groß,
i glaub´ er hat des richt´ge Moß
De Kirchn mittn drinn im Schloß,
der Guatshof der is glei danebn,
durt´n werdn im Sommer Feste gebn.
Obn bei der Lerchegger Reith,
do steht de Volkschul a noch heit,
in de is a dort schon vor longan,
da Bundeskanzler Dollfuß gangen,
er hot durt glernt dos Schreiben, dos Lesen
und wia im Parlament er gwesen
un de Stootsgeschicht lenkt,
hot er oft zruck an Kirnberg denkt.
A Bloskappöln, a schnölle Feuerwehr
und Weana kumman a gern her,
zwa Wirt im Ort, a Tennishalle
und´s Gemeindehaus dos is für alle
der Markt is durt glei daneben
in so an Örtl loßt sichs lebn.
Wo a jeder a no jeden kennt,
wann sie sich treffn
gebn´s no d´Händ´
Und frogn a glei, wias sunst so geht
was dos Viech draußt mocht im Stoll
ob d´Vechsung wochst a überall.
und wie morgen wird dos Wedda,
und do no lebt da oide Vedda?
Vom Hochstaoberg hin bis in die Schweinz,
is de südlichare Grenz,
beim Stoaberger, beim letzten Haus,
do is es Richtung Osten aus,
und weiter dann im Westen durt,
do is de Grenz glei hinter Furth,
Nach Norden Richtung Donaufluß,
do is im Untergraben Schluß.
Und durtn drinn lebn fleiß´ge Leit
hon früha gschunden so wie heit,
hob´n d´Földa pflegt und d´Wiesn gmaht,
habn geerntet und wieda g´saat.
Und hob´n am Herrgott net vergessn,
als Dank für alles, was is gwesen.
De Gastfreindschaft is Ehrensoch,
du kriagst durt a Jausn noch,
an guatn Most, an storkn Tee
se gebn das gern, s´tuat sein´ net weh.
Schaust auße übers weite Land,
als Mostviertel is es bekannt,
siagst Obsdbam z´wischn d´Föda drinn,
an klanen Wald und Wiesen grün,
und ehrwürdig und Stolz dort stehn,
de Vierkanthof schen konnst se sehn.
De schene und fruchtbare Gegend
i glaub de hat da Herrgott g´segnd.
Und bist Du weit auch in der Ferne,
noch Kirnberg zruck kummst immer gerne.
Kirnberg, 21.12.1994
Sepp Kollermann, lebt in Kärnten
aufgewachsen in Kirnberg
>Ein Mann der seinen Wurzeln treu bleibt<
